Es wäre doch gelacht, wenn es RTL nicht gelänge, auch noch den letzten Bergbauern auf der abgelegensten Alm mit einer passenden Gattin zu versorgen. Das Landleben liegt schließlich voll im Trend. Immer mehr Städter wünschen sich zurück in die Natur. Deshalb sollte es gar nicht so schwer sein, passende Kandidatinnen zu finden.
Jetzt startet die neue Staffel von „Bauer sucht Frau“. Es sind wieder jede Menge fesche Landwirte zu vergeben. Und wer sich beim Ausmisten und Melken, Pflügen und Ernten nicht allzu blöd anstellt, hat gute Chancen, einen davon zu ergattern. Viele der Kandidaten bringen etliche Hektar fruchtbarsten Ackers mit in die Ehe. Dazu gibt es stattliche Herden erstklassigen Viehbestandes. Also Mädels: Ran an die Mistgabel und rauf auf den Trecker!
Mancher Bauer konnte in den vergangenen Folgen bereits eine stattliche Fangemeinde sammeln. Regelrechte Autogrammstunden wurden veranstaltet. Vehement diskutierten die Anhänger darüber, welche Frau die jeweils Richtige sei. Die Landwirtschaft erhielt ungeahnte Impulse und einige Gehöfte wurden an den Wochenenden von Anhängern buchstäblich überrannt. Jeder wollte seinen Lieblingsbauern einmal live erleben. Als Soap-Format sind die Bauern ein Glücksfall. Ihr Umfeld garantiert Eindrücke, die weit abseits des Alltäglichen liegen. So wie Josef, der seine Narumol mit dem Trecker vom Bahnhof abholte oder Schäfer Heinrich, der auf Dorffesten so schöne Schäferlieder sang, dass sie sogar auf CD veröffentlicht wurden.
Oft haben nicht die Kandidaten selbst die Initiative ergriffen, sondern es sind wohlmeinende Verwandte, Bekannte oder Nachbarn aus dem Dorf, die der Meinung sind, sie müssten dem Jungbauern in Sachen Partnerschaft einmal kräftig unter die Arme greifen. So wurde manch ein Landwirt unversehens ins Rampenlicht geschubst, ohne dass er zuvor daran gedacht hätte, sich selbst aktiv um eine Frau zu bemühen. Wenn es mit der Anmeldung klappt, der Kandidat angenommen wird, dann sitzen ganze Gemeinden Folge für Folge gebannt vor dem Bildschirm. Immerhin geht es um das Glück in der unmittelbaren Nachbarschaft. Und da will man sich natürlich nicht eine Sekunde entgehen lassen.
Anfangs galt das Ganze als lustiger Gag und wurde milde belächelt. Doch Josef und Narumol haben die Spötter eines Besseren belehrt. Sie heirateten 2010 unter großem Medieninteresse und haben damit bewiesen, dass aus Spaß Ernst werden kann.
Quer durch die Republik sind diesmal 14 Kandidaten am Start: Dirk aus Sachsen, ein begeisterter Tänzer, Bernd aus Sachsen-Anhalt, Friedrich aus Ostfriesland, er ist mit 59 Jahren der Senior im Aufgebot, der Schwarzwälder Gerhard und der friesische Bauer Gerold. Horst aus dem Bergischen Land hat 120 Kühe zu versorgen. Jan-Oliver hat ein Gestüt an der Ostsee, Klaus kommt aus der Pfalz, Ludwig aus der Eifel mag gerne Gesellschaftsspiele. Michael kommt aus Hessen und Rolf aus Niedersachsen liebt das Treckerfahren. Thomas aus Schwaben steht auf Schlager und möchte noch ein wenig abnehmen. Uwe aus Niedersachsen züchtet Schweine. Der schwule Bauer Philipp darf sich besonderer Aufmerksamkeit sicher sein. Er sucht einen Mann und gilt damit als Exot dieser Staffel.
In Fanforen wird schon emsig über die neuen Kandidaten diskutiert. Sie werden es nicht leicht haben, denn viele Beiträge lassen erkennen, dass die Zuschauer, die in den vergangenen Wochen durch die Medien besonders für das Thema EHEC sensibilisiert worden sind, diese Problematik unmittelbar mit verantwortungsvoller Landwirtschaft in Verbindung bringen, so dass die Bauern nicht nur mit Flirts und Partnerschaft, sondern auch mit dem Thema Nahrungsmittelsicherheit konfrontiert sein werden.
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